Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel halbieren
Demonstrationsflächen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln begutachtet
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Auch Hacke und Striegel im Einsatz
Auf den Praxisschlägen kamen neben der gängigen Flächenspritzung auch Hacke und Striegel zur mechanischen Beikrautregulierung zum Einsatz. Zusätzlich wurde in den Parzellen mit unterschiedlichen Grundbodenbearbeitungs- und Saatbeetbereitungsverfahren gearbeitet. Im Herbst wurde auf dem Praxisschlag der Einsatz des Pflugs mit dem Einsatz des Grubbers zur Zwischenfruchtbestellung vor Mais miteinander verglichen. Im Frühjahr bestellten die Landwirte den Mais entweder mit einer einmaligen oder zweimaligen Bodenbearbeitung oder im Direktsaatverfahren.
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Ein weiterer Schwerpunkt auf der Versuchsfläche war die Wasserversickerung, die auf allen Varianten getestet wurde.
Je weniger Bodenbearbeitung und je mehr organische Masse auf der Oberfläche vorhanden ist, desto besser kann der Boden das Wasser aufnehmen. Bei den zunehmenden Starkregenereignissen, gepaart mit langen Trockenperioden, wird dies immer wichtiger.
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Auch eine sogenannte Hybdridvariante wurde auf dem Betrieb angelegt. Dort reduziert der Betrieb den Einsatz von Herbiziden hinsichtlich ihrer Aufwandmenge. Ein Teil der Fläche bleibt gänzlich unbehandelt, damit beobachtet werden kann, welche Beikräuter ganz ohne Behandlung auftreten und welchen Erfolg die verschiedenen Maßnahmen mit sich bringen. Außerdem sollte dadurch erkannt werden, wie der Mais auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln reagiert.
Alles in allem war die Wirkung der Herbizide im Vergleich zur mechanischen Unkrautregulierung besser. Eine Reduktion der Aufwandmenge um 30 Prozent führte zum gleichen Arbeitsergebnis wie die Variante mit voller Aufwandmenge. Die Verminderung der Aufwandmenge darf jedoch aufgrund der Gefahr der Resistenzbildung nur unter idealen Bedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit, moderate Temperatur, ausreichend Bodenfeuchte) in Erwägung gezogen werden.
Das Ergebnis der mechanischen Unkrautregulierung zwischen den Maisreihen war sehr vielversprechend, während der Unkrautbesatz in den Maisreihen noch zu hoch war. Um den Unkrautbesatz auch in der Reihe zu verringern, wäre der Einsatz von Fingerhacken eine sinnvolle Ergänzung.
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Während die Fläche des Versuchsfeldes pfluglos bewirtschaftet wurde, war auf dem ökologisch bewirtschafteten Acker vor der Aussaat gepflügt worden. Dadurch wurde das Samenpotenzial stark verringert und somit auch der Unkrautdruck im Bestand wesentlich reduziert.
In der Diskussion des Versuches brachten die Landwirte laufend ihre Erfahrungen mit ein. Beispielsweise ist der Einsatz von mechanischen Geräten zur Unkrautregulierung nur auf ebenen und leicht geneigten Flächen zu empfehlen. Denn die Erfahrungen hätten gezeigt, dass sich dadurch das Erosionsrisiko auf hängigen Flächen erhöht.
Zum Schluss waren sich die Behördenvertreter und die Landwirte bei beiden Veranstaltungen einig, im nächsten Jahr wieder einen derartigen Versuch anzulegen. Die Erkenntnisse aus dem Jahr 2022 und die Anregungen der anwesenden Landwirte fließen dabei mit ein.