Am 16. Juni 2024 ist Tag des frischen Gemüses
Der Kundschaft die knackige Ware näherbringen

Vier Personen in Hofladen mit Gemüse und Früchten.Zoombild vorhanden

© Melis/AELF

Bei der Stippvisite von Ludwig Reil und Thomas Jetzlsperger vom Verein für ein bäuerliches Rottal-Inn e.V. auf dem Gemüsebaubetrieb Lirsch in Triftern wurde deutlich, wie wichtig es ist, der Kundschaft frisches Gemüse auf verschiedenen Wegen näherzubringen. Regionalität und Saisonalität stehen im Hofladen von Katharina und Ludwig Lirsch im Mittelpunkt, ebenso ist ihnen die Wertschätzung für heimische landwirtschaftliche Produkte und die regionale Wertschöpfung, die damit einher geht, ein großes Anliegen.

Es ist einer jener verregneten Juni-Tage dieses Jahres. Die Felder sind feucht, für schweres landwirtschaftliches Gerät sind sie im Moment kaum befahrbar. Im Hofladen hingegen herrscht Betrieb wie fast an jedem der vier Öffnungstage in der Woche. Vorsitzender Ludwig Reil und sein Stellvertreter Thomas Jetzlsperger haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Direktvermarkter im Landkreis immer wieder in Erinnerung zu rufen. Eine Aufgabe, die viel Geduld erfordert, sind sie sich einig.

Den Verein gibt es seit mittlerweile 27 Jahren, und es sind inzwischen weit über 50 Mitglieder. Verbraucher finden dabei alles, was die Region hergibt. Vom Honig über Milch und Molkereiprodukte über Fleisch- und Wurstwaren bis hin zu Obst und Gemüse lässt sich der Einkaufskorb mit Qualität aus der Heimat füllen. Oder wie es Vorsitzender Reil formuliert: "Im Landkreis fließen noch Milch und Honig".

Auch der Automat wird zum Verkäufer

Eines der Mitglieder, der Gemüsebau Lirsch, hat zwei Hofläden. Zum einen auf dem Betrieb in Triftern, zum anderen in Hebertsfelden, erzählt Katharina Lirsch. Auch vier Wochenmärkte fahren sie an, um näher am Kunden zu sein. Dem Verbraucher die heimischen Produkte nahezubringen, ist nicht immer einfach. Die Vertriebswege bringen viel Aufwand mit sich.
Bauern- und Wochenmärkte sind es, auf denen das heimische Sortiment angeboten werden kann. Oder die Betriebe richten einen Hofladen ein. Immer öfter aber ist auch der Automat ein gefragter Verkäufer, wie die Dorfladenbox in Pfarrkirchen. Der erspart das Personal, das nicht immer zur Verfügung steht. Ausstellungen, Frühjahrs- oder Herbstmarkt in Bad Birnbach sind ebenfalls willkommene Gelegenheiten, die Produkte anzubieten.

Selbst im Spätherbst reichlich Auswahl

Doch da ist auch noch die Nachfrage: Verbraucher wollen bestimmte Produkte das ganze Jahr über verfügbar haben. Sie staunen dann, dass selbst im Spätherbst noch regionale Produkte angeboten werden können - Radi, Gelbe Rüben, Sellerie ebenso wie Feldsalat oder Spinat. Die Erdbeere ist freilich nicht das ganze Jahr über erhältlich. Neben der Regionalität, dem Angebot heimischer Ware also, ist auch die Saisonalität ein wichtiger Faktor für eine gesunde und nachhaltige Küche, bestätigt Katharina Lirsch.

Wertschätzung für heimische Produkte

Was ihr aber auch am Herzen liegt: Wer in der Region Produkte aus der Region einkauft, der sichert Arbeitsplätze und ermöglicht selbst Saisonarbeitern ein soziales Arbeitsumfeld. Was sie sich am meisten wünscht? Mehr Wertschätzung für heimische Lebensmittel, unterstreicht sie. „Mit den Produkten aus der Region tragen wir Direktvermarkter dazu bei, dass die wunderbare Kulturlandschaft Rottal-Inn auch erhalten bleibt“, schreibt Ludwig Reil in der vereinseigenen Broschüre. In dieser werden die Mitglieder und ihr Angebot vorgestellt. Die Vereinsverantwortlichen sind überzeugt: „Unsere Heimat kann man genießen.“ Übrigens können vom Verein auch Gutscheine erworben werden, die bei den angeschlossenen Direktvermarktern einzulösen sind.