Gewässer sollen guten ökologischen Zustand erreichen
Demonstrationsbetriebe für Landkreise Dingolfing-Landau und Rottal-Inn

Hofansicht

© Franz Lammer

Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist, bis spätestens 2027 für die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen. Die Landwirtschaft ist dabei gefordert, ihren Nährstoffeintrag (besonders Nitrat, Phosphat, Pflanzenschutzmittel) zu reduzieren.

Ein bayernweites Netzwerk von Demonstrationsbetrieben dient als Plattform für den Erfahrungsaustausch. Die teilnehmenden landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebe zeichnen sich durch gewässerschonende Bewirtschaftungsweisen aus. Sie informieren in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit Gewässern und Grundwasser, Boden, Klima.

Das Angebot richtet sich vor allem an

  • Landwirte,
  • Landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen,
  • Berater und Auszubildende in der Landwirtschaft,
  • Fachbehörden der Ländlichen Entwicklung, Umwelt- und Wasserwirtschaftsverwaltung,
  • interessierte Besuchergruppen.

Betrieb Franz Lammer

Rapsfeld

© Franz Lammer

Ernte

© Franz Lammer

Betriebsspiegel:

  • Geographische Lage: Landkreis Dingolfing-Landau, Tertiäres Hügelland
  • Betriebstyp: Schweinemast mit Biogasanlage
  • Betriebsflächen: 130 Hektar Ackerfläche.
  • Tierhaltung: 950 Mastschweine.
  • In einer Gemeinschaftsbiogasanlage beteiligt.
  • Fruchtfolge: Winterweizen – Silomais – Wintergerste – Winterraps/Sojabohnen/Sonnenblumen – Winterweizen – Silomais.
  • Durchwachsende Silphie als Dauerkultur.
  • Der Betrieb ist Mitglied bei den Leitbetrieben Pflanzenbau des BLE.

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Seit den 90er Jahren setzt der Betrieb auf Erosionsschutz durch Zwischenfrüchte vor Sommerungen. Ein besonderes Augenmerk des Betriebes liegt noch beim Humusaufbau und bei der Verbesserung der Bodenstruktur.
  • Der Betrieb setzt auf einen reduzierten Pflugeinsatz.
  • Die im Betrieb anfallenden Wirtschaftsdünger werden bodennah mit eigener Technik ausgebracht.
  • Auf stark erosionsgefährdeten Standorten wurde die Durchwachsende Silphie als Dauerkultur angesät.

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Versuchsführungen zum Zwischenfruchtanbau im Herbst
  • Flurbegehungen zu Mulchsaatverfahren im Frühjahr
  • Wasserversickerung bei verschiedenen Böden
  • Techniken zur Reduzierung des Bodendrucks
  • Hofführungen u.a. für Schulklassen
  • Weitere Begehungen nach Absprache

Betrieb Ludwig Stangl

Landwirtschaftlicher Hof.

Betrieb Eggendorf.

Rapsfeld, Mann mit Spaten.

Ludwig Stangl.

Betriebsspiegel

  • Geographische Lage: Landkreis Dingolfing- Landau, Tertiäres Hügelland
  • Betriebstyp: Direktvermarktung, Legehennen & Ackerbau und Lohnarbeiten
  • Betriebsflächen: 75 Hektar Ackerfläche.
  • Tierhaltung: 10.000 Legehennen und 6.000 Junghennen, Aufzucht.
  • Fruchtfolge: Zuckerrüben – Hafer oder Winterweizen – Winterbegrünung – Speise-/Stärkekartoffel – Winterbegrünung – Körnermais – Sojabohnen – Winterweizen.
  • Erdbeeren als Genussfrucht

Maßnahmen zu Gewässer-, Boden- und Klimaschutz:

  • Seit Ende der 80er Jahre werden Zwischenfrüchte angebaut.
  • Der Zwischenfruchtanbau wird zu Humusaufbau weiterentwickelt: Humusbauer bei Positerra.
  • Nährstoffverhältnisse, Bakterienarten und Pilze im Boden sollen in einem ausgewogenen Verhältnis zu einander stehen.
  • Der Betrieb arbeitet pfluglos.
  • Die winterharten Zwischenfrüchte werden mit einer Flächenrotte gefräst – deshalb wird kein Totalherbizid eingesetzt, dem Boden zuliebe.
  • In Weizen, Hafer, Rüben, Mais und Erdbeeren wird kein Fungizid oder Insektizid mehr eingesetzt.
  • Auf die Kartoffeldämme wird Mulchmaterial aufgebracht.
  • Es wird mit Pflanzenstärkungsmitteln, Fermenten und mit homöopathischen Mitteln gearbeitet.
  • Die im Betrieb anfallenden Wirtschaftsdünger werden mit Effektiven Mikroorganismen (EM) und Pflanzenkohle aufbereitet und bodennah mit eigener Technik ausgebracht.

Angebote und Veranstaltungshinweise:

  • Versuchsführungen zum winterharten Zwischenfruchtanbau
  • Wasserspeicherung bei verschiedenen Böden
  • Weitere Begehungen nach Absprache

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