Waldnaturschutz wird gestärkt
Fachstelle Waldnaturschutz in Niederbayern
Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz
Foto: Richard Parzefall
Wälder liefern nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Pilze. Beispielhaft sei hier die Familie der Spechte genannt, die mit ihren Bruthöhlen Lebensraum für zahlreiche weitere Arten (z. B. Fledermäuse) schaffen.
Um die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in unseren heimischen Wäldern zu erhalten und zu fördern, wurde von der Bayerischen Forstverwaltung das Zukunftskonzept „Waldnaturschutz“ erstellt. Dieses Konzept wird nun mit Leben gefüllt und in die Praxis umgesetzt. Bis Ende 2021 soll in jedem Regierungsbezirk Bayerns eine Fachstelle für Waldnaturschutz etabliert werden. Die Fachstellen werden in enger Zusammenarbeit mit den Förstern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) und den Förstern der Bayerischen Staatsforsten im Einsatz sein.
Unsere Veranstaltungen
Foto: Hans-Jürgen Hirschfelder
Die Fachstelle Waldnaturschutz bietet im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern spannende Exkursionen und weitere Veranstaltungen rund um den Waldnaturschutz an. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Mehr
Die Fachstelle Waldnaturschutz für Niederbayern
Die Fachstelle Waldnaturschutz versteht sich insbesondere auch als Dienstleister für die AELF. Die Spezialisten der Fachstelle informieren und beraten die Revierleiterinnen und Revierleiter zu naturschutzfachlichen Fragestellungen im Wald und wirken bei Fortbildungen und Schulungen mit.
Die Fachstelle unterstützt die Ämter bei der Öffentlichkeitsarbeit zum Themenkomplex Waldnaturschutz oder bei Stellungnahmen mit waldnaturschutzfachlichem Bezug. Auch bei Verträglichkeitsabschätzungen für geplante Projekte in Natura-2000 Gebieten kann sie Hilfestellung leisten.
Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz
Ansprechpartner
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5450
Mobil: 0170 7638350
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Leitung der Fachstelle Waldnaturschutz
Regionale Zuständigkeit: AELF Regen / Lkr. Regen und Freyung-Grafenau, AELF Straubing / Lkr. Straubing-Bogen
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5451
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Stellv. Leitung Fachstelle Waldnaturschutz
Regionale Zuständigkeit: AELF Passau / Landkreis und Stadt Passau, AELF Deggendorf / Lkr. Deggendorf, AELF Landau-Pfarrkirchen (Bereich Pfarrkirchen) / Lkr. Rottal-Inn
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5453
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit: AELF Abensberg-Landshut / Landkreis und Stadt Landshut und Landkreis Kelheim, AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen (Bereich Landau) / Lkr. Dingolfing-Landau
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5452
Mobil: 0173 8641455
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Fachspezialist (Forstwirt)
Schwerpunktaufgaben der Fachstelle
Natura 2000
- Ein Schwerpunkt der künftigen Tätigkeit liegt in den Natura 2000 – Gebieten. Natura 2000 ist das weltweit größte Naturschutzprojekt, dessen Ziel es ist, auf mindestens 10 % der Landesfläche unsere Natur unsere Artenvielfalt und damit auch ein Stück Heimat für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Die Natura 2000 Gebiete in Niederbayern umfassen insgesamt ca. 68.000 Hektar. Nachdem die Managementplanung in diesen Gebieten weitgehend abgeschlossen ist, gilt es nun die Maßnahmen zum Erhalt wertgebender Wald-Arten und -Lebensräume – z. B. Gelbbauchunke, Frauenschuh, Mittelspecht, Auwälder und Moorwälder - umzusetzen. Die Fachstelle Waldnaturschutz hat zusammen mit weiteren Partnern hierzu bereits erste Umsetzungsprojekte ins Leben gerufen.
- Ein wichtiges Instrument ist hierbei das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNPWald). Mit diesem Förderprogramm können freiwillige Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden, die sie für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen. Neben der Schaffung und Förderung lichter Waldstrukturen werden z. B. auch das Belassen abgestorbener Bäume, der Erhalt von Biotopbäumen oder ein Nutzungsverzicht in wertvollen Beständen gefördert.
- Im Rahmen von Natura 2000 fallen auch regelmäßige Monitoring-Aufgaben an. So werden z. B. jährlich Fledermauskästen in bestimmten FFH-Gebieten kontrolliert, um die Bestandsentwicklung seltener Waldarten wie der Bechsteinfledermaus zu beobachten. Haselmaus und Frauenschuh sind weitere Arten, deren Bestandsentwicklung regelmäßig beobachtet wird.
Arten- und Biotopschutz im Wald
- Die Fachstelle identifiziert spezielle Waldarten und -lebensräume, die auf regionaler Ebene besondere Bedeutung haben oder vorrangig schützenswert sind. Dazu zählen die Auwälder an Donau, Isar und Inn ebenso wie die Schluchtwälder im Bayerischen Wald und im Altmühltal oder die von Natur aus wuchsschwachen Eichen- und Kiefern-Trockenwälder am Pfahl oder am Donaurandbruch. Bei den Waldarten stehen etwa das Auerhuhn in den Bayerwaldhochlagen, Fledermäuse und Spechte oder der seltene Frauenschuh besonders im Fokus. Zum Schutz dieser Verantwortungs-Arten und -biotope werden gemeinsam mit den AELF spezielle Managementkonzepte und Projekte entwickelt.
- In moorreichen Gebieten wie dem Bayerischen Wald begleitet und unterstützt die Fachstelle entsprechende Moorschutz-Maßnahmen und Projekte Dritter, beispielsweise Renaturierungsmaßnahmen im öffentlichen Wals oder das Life-Projekt "Life for Mires".
- Durch Beratung und Weiterbildung soll die Öffentlichkeit für das Thema Arten- und Biotopschutz im Wald sensibilisiert werden.
Naturwaldreservate
- Die Fachstelle unterstützt die ÄELF bei ihren Aufgaben in den bestehenden Naturwaldreservaten nach Art. 12a des Bayerischen Waldgesetzes.
- Daneben beteiligt sie sich auch bei der Initiierung und Durchführung von maßnahmen- oder projektbezogenen Kartierungen oder Monitoring-Programmen.
Naturwälder
- Im Folgeprozess des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ wird in Bayern derzeit ein grünes Netzwerk eingerichtet, das zehn Prozent des Staatswaldes umfasst und aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität besteht. Diese in Art. 12a des Bayerischen Waldgesetzes festgelegten „Naturwälder“ sollen dauerhaft einer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben.
- Die Fachstelle erarbeitet gemeinsam mit den ÄELF sogenannte Entwicklungskonzepte für ausgewählte Bereiche dieser Naturwälder, beteiligen sich an der nötigen Öffentlichkeitsarbeit und bieten Unterstützung bei maßnahmenbezogenen Kartierungen in diesen Flächen.
Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Waldnaturschutz
- Die Fachstelle stellt Informationen und Medienmaterialien zum Thema Waldnaturschutz bereit und sorgt gemeinsam mit den AELF für eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.
- Durch Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen, Führungen oder Publikationen soll neben Grundeigentümern und Landnutzern auch die breite Öffentlichkeit für die verschiedenen Aspekte des Themas Waldnaturschutz sensibilisiert werden.
Was können Waldbesitzende für den Waldnaturschutz tun?
Sie sind Waldbesitzer und Naturfreund?
Foto: Tobias Schropp
Ein gesunder und vielfältiger Wald liegt Ihnen am Herzen. Wald ist für Sie ein Generationenprojekt – für die Produktion des wertvollen Rohstoffes Holz, aber auch für die Arten - Tiere und Pflanzen - die in Ihrem Wald zu Hause sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf einfache Art und Weise, mehr für den Waldnaturschutz in Ihrem Wald tun können. Mehr
Ansprechpartner für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer
Erste Ansprechpartner für Waldbesitzer bleiben weiterhin die örtlichen Revierleiterinnen und Revierleiter der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Niederbayern. Ihre zuständige Försterin, Ihren zuständigen Förster finden Sie im Försterfinder des Waldbesitzer-Portals.
Sie beraten zum Thema Waldnaturschutz und Natura 2000 und koordinieren die Fördermaßnahmen im Rahmen des waldbaulichen Förderprogramms und des Vertragsnaturschutzprogramms Wald.
Laufende Projekte und Aktuelles
Der Japanische Seidenspinner breitet sich aus
Seit nunmehr 20 Jahren gibt es immer wieder Berichte über einen „riesigen“, unbekannten Schmetterling. Es ist der Japanische Seidenspinner, der sich auch in unserer Region immer mehr ausbreitet, auch in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Er stammt ursprünglich aus Ostasien und ist einer der größten Schmetterlinge Mitteleuropas. Mehr
Forschungsprojekt Wildbirne in der Region Niederbayern
Weiterführende Informationen zur Initiative Zukunftswald Bayern
Ob es sich hierbei um „echte“ Wildbirnen „Pyrus pyraster“ handelt oder um verwilderte Kulturbirnen „Pyrus communis“, ist am Erscheinungsbild nicht sicher zu erkennen. Eine genetische Untersuchung und Zuordnung ist daher äußerst wichtig. Meist wurde sie auf warme, flachgründige Grenzstandorte zurückgedrängt. Verbreitet ist der Wildbirnbaum mit Ausnahme von skandinavischen Ländern in ganz Europa.
Betreuer für das Wildbirnenprojekt
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5453
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
AELF Amberg-Neumarkt, Dienstsitz Amberg
Lechstraße 50
93057 Regensburg
Telefon: 0941 2083-2023
Fax: 0941 2083-1200
E-Mail: poststelle@aelf-na.bayern.de
Revitalisierung Bayerwaldbäche – Auen leben Zukunft
Projektpartner sind neben den beteiligten AELF Regen und Passau die Naturschutzbehörden, der Forstbetrieb Bodenmais und der Landschaftspflegeverband Passau e.V. Der Markt Schönberg und die Stadt Waldkirchen sind aktive Projektgemeinden.
Bayernweites Pilotprojekt zum Auerhuhn-Monitoring
Besucherlenkungsprojekt im Arbergebiet
Beobachtungen der jüngeren Vergangenheit zeigen eine besorgniserregende Zunahme verschiedenster Aktivitäten und Veranstaltungen vor allem im Bereich des Abenteuer-Tourismus.
Bereits seit Jahrzehnten herrscht am Arber hoher Erholungsdruck durch Wanderer, Tourengeher, Skifahrer und Langläufer. Schneeschuh- und Tourenski-Wanderungen abseits von markierten und offiziell ausgewiesenen Wanderwegen, auch nachts mit Fackeln und anderen Leuchtmitteln, Ultra-Trails und Extrem-Mountainbiken sind einige Beispiele für einen zunehmenden Abenteuer-Tourismus.
Das Arbergebiet ist gleichzeitig wichtiger Kernlebensraum des scheuen Auerhuhns. Gerade im Winter können die Tiere selbst geringfügige Störungen abseits der Wege kaum verkraften und kommen nicht selten dabei um oder sie werden so geschwächt, dass sie sich im Frühjahr nicht mehr erfolgreich fortpflanzen können.
Durch eine verbesserte Besucherlenkung soll der Lebensraum des Auerhuhns gesichert werden. Dadurch wird gleichzeitig die Lebensgrundlage vieler anderer montaner Arten geschützt. Weitere vorgesehene Maßnahmen sind neben einer angepassten forstlichen Bewirtschaftung der Fichten-Hochlagenwälder intensive Information und Sensibilisierung der Besucher.
Freiwilliges Ökologisches Jahr
Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern
Freiwilliges Ökologisches Jahr
Foto: Christoph Moning
Wir sind Einsatzstelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Dieses dauert von September bis August und bietet jeweils einem jungen Menschen Einblick in die Bereiche Wald und Forstwirtschaft, Pädagogik und Verwaltung, sowie Gelegenheit, sich einzubringen, zu orientieren und weiterzuentwickeln, und dabei ein festes Entgelt zu erhalten. Mehr
Ehemalige Projekte
Nistkastenprojekt Halsbandschnäpper an der Unteren Isar
Als Zugvogel kommen sie jedoch erst Ende April bis Anfang Mai aus ihrem Winterquartier zurück. Hier sind jedoch bereits die meisten natürlichen Höhlen durch Meisen und Stare besetzt. Um den Halsbandschnäpper bei der Suche nach geeigneten Höhlen zu unterstützen, werden entlang der Isar 100 spezielle Nistkästen im Auwald angebracht. Diese Nistkästen müssen jedoch jährlich im Herbst geöffnet werden und erst bei Ankunft der Halsbandschnäpper aus ihrem Winterquartier wieder verschlossen werden: So wird verhindert, dass frühbrütende Arten wie Stare und Meisen die Kästen bereits vor Ankunft der Halsbandschnäpper besetzt haben.
Es wird angestrebt, dass die Kästen im Staatswald, Kommunalwald und auch Privatwald entlang der Isar angebracht werden. Dadurch wird verbildlicht, dass alle drei Waldbesitzarten in Sachen Waldnaturschutz gemeinsam an einem Strang ziehen. Die örtlichen Naturschutzvereine und -verbände sind genauso beteiligt wie Kollegialbehörden.
LIFE Natur-Projekt „Flusserlebnis Isar“
LIFE Natur-Projekt Flusserlebnis Isar - Wasserwirtschaftsamt Landshut
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