Waldnaturschutz wird gestärkt
Fachstelle Waldnaturschutz in Niederbayern

FachstelleZoombild vorhanden

Das Team der Fachstelle Waldnaturschutz
Foto: Richard Parzefall

Wälder liefern nicht nur den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern bieten Lebensraum für zahlreiche Tiere, Pflanzen und Pilze. Beispielhaft sei hier die Familie der Spechte genannt, die mit ihren Bruthöhlen Lebensraum für zahlreiche weitere Arten (z. B. Fledermäuse) schaffen.

Um die Vielfalt an Arten und Lebensräumen in unseren heimischen Wäldern zu erhalten und zu fördern, wurde von der Bayerischen Forstverwaltung das Zukunftskonzept „Waldnaturschutz“ erstellt. Dieses Konzept wird nun mit Leben gefüllt und in die Praxis umgesetzt. Bis Ende 2021 soll in jedem Regierungsbezirk Bayerns eine Fachstelle für Waldnaturschutz etabliert werden. Die Fachstellen werden in enger Zusammenarbeit mit den Förstern der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) und den Förstern der Bayerischen Staatsforsten im Einsatz sein.

Unsere Veranstaltungen

Zwei Hirschkäfer auf einem Ast

Foto: Hans-Jürgen Hirschfelder

Die Fachstelle Waldnaturschutz bietet im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern spannende Exkursionen und weitere Veranstaltungen rund um den Waldnaturschutz an. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.  Mehr

Die Fachstelle Waldnaturschutz für Niederbayern

Im Februar 2019 wurde gemäß dieses Konzeptes auch die „Fachstelle Waldnaturschutz“ in Niederbayern gegründet. Organisatorisch gehört die Fachstelle zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen und ist mit Ihren Mitarbeitern für den gesamten Regierungsbezirk Niederbayern – vom Bayerischen Wald bis Landshut und Kelheim – zuständig.
Fluss mit umliegenden Auwald

Auwald an der Isar bei Landau a.d.Isar
Foto: Hans-Jürgen Hirschfelder

Eichen-Mischwald

Eichen-Mischwald im Neuburger Wald bei Passau
Foto: Ernst Lohberger

Bergmischwald mit großem Felsen

Bergmischwald an der Ilz
Foto: Ernst Lohberger

Fichten-Hochlagenwald mit Totholz

Fichten-Hochlagenwald am Arber (Bayerischer Wald)
Foto: Ernst Lohberger

Birkenmoorwald

Birkenmoorwald bei Haidmühle
Foto: Ernst Lohberger

Die Fachstelle Waldnaturschutz versteht sich insbesondere auch als Dienstleister für die AELF. Die Spezialisten der Fachstelle informieren und beraten die Revierleiterinnen und Revierleiter zu naturschutzfachlichen Fragestellungen im Wald und wirken bei Fortbildungen und Schulungen mit.
Die Fachstelle unterstützt die Ämter bei der Öffentlichkeitsarbeit zum Themenkomplex Waldnaturschutz oder bei Stellungnahmen mit waldnaturschutzfachlichem Bezug. Auch bei Verträglichkeitsabschätzungen für geplante Projekte in Natura-2000 Gebieten kann sie Hilfestellung leisten.

Regionale Zuständigkeiten der Fachstelle Waldnaturschutz

Ansprechpartner

Ernst Lohberger
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5450
Mobil: 0170 7638350
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de

Leitung der Fachstelle Waldnaturschutz
Regionale Zuständigkeit: AELF Regen / Lkr. Regen und Freyung-Grafenau, AELF Straubing / Lkr. Straubing-Bogen

Richard Parzefall
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5451
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de

Stellv. Leitung Fachstelle Waldnaturschutz
Regionale Zuständigkeit: AELF Passau / Landkreis und Stadt Passau, AELF Deggendorf / Lkr. Deggendorf, AELF Landau-Pfarrkirchen (Bereich Pfarrkirchen) / Lkr. Rottal-Inn

Tobias Schropp
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5453
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de

Fachspezialist
Regionale Zuständigkeit: AELF Abensberg-Landshut / Landkreis und Stadt Landshut und Landkreis Kelheim, AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen (Bereich Landau) / Lkr. Dingolfing-Landau

Thomas Bauer
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5452
Mobil: 0173 8641455
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de

Fachspezialist (Forstwirt)

Schwerpunktaufgaben der Fachstelle

Natura 2000

  • Ein Schwerpunkt der künftigen Tätigkeit liegt in den Natura 2000 – Gebieten. Natura 2000 ist das weltweit größte Naturschutzprojekt, dessen Ziel es ist, auf mindestens 10 % der Landesfläche unsere Natur unsere Artenvielfalt und damit auch ein Stück Heimat für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Die Natura 2000 Gebiete in Niederbayern umfassen insgesamt ca. 68.000 Hektar. Nachdem die Managementplanung in diesen Gebieten weitgehend abgeschlossen ist, gilt es nun die Maßnahmen zum Erhalt wertgebender Wald-Arten und -Lebensräume – z. B. Gelbbauchunke, Frauenschuh, Mittelspecht, Auwälder und Moorwälder - umzusetzen. Die Fachstelle Waldnaturschutz hat zusammen mit weiteren Partnern hierzu bereits erste Umsetzungsprojekte ins Leben gerufen.
  • Ein wichtiges Instrument ist hierbei das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNPWald). Mit diesem Förderprogramm können freiwillige Leistungen der Waldbesitzer honoriert werden, die sie für den Natur- und Artenschutz in ihren Wäldern erbringen. Neben der Schaffung und Förderung lichter Waldstrukturen werden z. B. auch das Belassen abgestorbener Bäume, der Erhalt von Biotopbäumen oder ein Nutzungsverzicht in wertvollen Beständen gefördert.
  • Im Rahmen von Natura 2000 fallen auch regelmäßige Monitoring-Aufgaben an. So werden z. B. jährlich Fledermauskästen in bestimmten FFH-Gebieten kontrolliert, um die Bestandsentwicklung seltener Waldarten wie der Bechsteinfledermaus zu beobachten. Haselmaus und Frauenschuh sind weitere Arten, deren Bestandsentwicklung regelmäßig beobachtet wird.
liegendes Buchentotholz im Wald

Buchen-Totholz im Wald
Foto: Ernst Lohberger

Blühender Frauenschuh

Blühender Frauenschuh
Foto: Ernst Lohberger

Wertvoller Biotopbaum mit Spechthöhle und Baumpilzen

Wertvoller Biotopbaum
Foto: Ernst Lohberger

Zwei Männer bringen einen Fledermauskasten an einer Buche im Wald an

Fledermausmonitoring
Foto: Hans-Jürgen Hirschfelder

Arten- und Biotopschutz im Wald

  • Die Fachstelle identifiziert spezielle Waldarten und -lebensräume, die auf regionaler Ebene besondere Bedeutung haben oder vorrangig schützenswert sind. Dazu zählen die Auwälder an Donau, Isar und Inn ebenso wie die Schluchtwälder im Bayerischen Wald und im Altmühltal oder die von Natur aus wuchsschwachen Eichen- und Kiefern-Trockenwälder am Pfahl oder am Donaurandbruch. Bei den Waldarten stehen etwa das Auerhuhn in den Bayerwaldhochlagen, Fledermäuse und Spechte oder der seltene Frauenschuh besonders im Fokus. Zum Schutz dieser Verantwortungs-Arten und -biotope werden gemeinsam mit den AELF spezielle Managementkonzepte und Projekte entwickelt.
  • In moorreichen Gebieten wie dem Bayerischen Wald begleitet und unterstützt die Fachstelle entsprechende Moorschutz-Maßnahmen und Projekte Dritter, beispielsweise Renaturierungsmaßnahmen im öffentlichen Wals oder das Life-Projekt "Life for Mires".
  • Durch Beratung und Weiterbildung soll die Öffentlichkeit für das Thema Arten- und Biotopschutz im Wald sensibilisiert werden.
Flechte-Kiefernwald

Flechte-Kiefernwald am Pfahl
Foto: Ernst Lohberger

Bechsteinfledermaus

Bechstein-
fledermaus
Foto: Hans-Jürgen Hirschfelder

Eiche am Hang

Eichen-Trockenwald
Foto: Ernst Lohberger

Schmetterling auf einer Blüte, daneben eine Fliege und eine Biene

Spanische Flagge
Foto: Ernst Lohberger

Naturwaldreservate

  • Die Fachstelle unterstützt die ÄELF bei ihren Aufgaben in den bestehenden Naturwaldreservaten nach Art. 12a des Bayerischen Waldgesetzes.
  • Daneben beteiligt sie sich auch bei der Initiierung und Durchführung von maßnahmen- oder projektbezogenen Kartierungen oder Monitoring-Programmen.

Naturwälder

  • Im Folgeprozess des erfolgreichen Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ wird in Bayern derzeit ein grünes Netzwerk eingerichtet, das zehn Prozent des Staatswaldes umfasst und aus naturnahen Wäldern mit besonderer Bedeutung für die Biodiversität besteht. Diese in Art. 12a des Bayerischen Waldgesetzes festgelegten „Naturwälder“ sollen dauerhaft einer natürlichen Entwicklung überlassen bleiben.
  • Die Fachstelle erarbeitet gemeinsam mit den ÄELF sogenannte Entwicklungskonzepte für ausgewählte Bereiche dieser Naturwälder, beteiligen sich an der nötigen Öffentlichkeitsarbeit und bieten Unterstützung bei maßnahmenbezogenen Kartierungen in diesen Flächen.

Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Waldnaturschutz

  • Die Fachstelle stellt Informationen und Medienmaterialien zum Thema Waldnaturschutz bereit und sorgt gemeinsam mit den AELF für eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema.
  • Durch Organisation und Mitwirkung bei Veranstaltungen, Führungen oder Publikationen soll neben Grundeigentümern und Landnutzern auch die breite Öffentlichkeit für die verschiedenen Aspekte des Themas Waldnaturschutz sensibilisiert werden.
Teilnehmer der Waldnaturschutzschulung sitzen im Theorieraum

Waldnaturschutz-Schulung
Foto: Richard Parzefall

Finsteraurer Filz, ein renaturiertes Moor

Moorrenaturierung Finsterauer Filz
Foto: Ernst Lohberger

Innenansicht eines Pavillions über die Flussperlmuschel

Flussperlmuschel-Pavillon
Foto: Ernst Lohberger

Was können Waldbesitzende für den Waldnaturschutz tun?

Die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern informiert Sie über Möglichkeiten, Waldnaturschutz in Ihrem Wald zu integrieren.

Sie sind Waldbesitzer und Naturfreund?

Waldbilder links und rechts eines Forstweges

Foto: Tobias Schropp

Ein gesunder und vielfältiger Wald liegt Ihnen am Herzen. Wald ist für Sie ein Generationenprojekt – für die Produktion des wertvollen Rohstoffes Holz, aber auch für die Arten - Tiere und Pflanzen - die in Ihrem Wald zu Hause sind. Wir zeigen Ihnen, wie Sie auf einfache Art und Weise, mehr für den Waldnaturschutz in Ihrem Wald tun können.  Mehr

 

Ansprechpartner für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer

Erste Ansprechpartner für Waldbesitzer bleiben weiterhin die örtlichen Revierleiterinnen und Revierleiter der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Niederbayern. Ihre zuständige Försterin, Ihren zuständigen Förster finden Sie im Försterfinder des Waldbesitzer-Portals.
Sie beraten zum Thema Waldnaturschutz und Natura 2000 und koordinieren die Fördermaßnahmen im Rahmen des waldbaulichen Förderprogramms und des Vertragsnaturschutzprogramms Wald.

Laufende Projekte und Aktuelles

Der Japanische Seidenspinner breitet sich aus

Seit nunmehr 20 Jahren gibt es immer wieder Berichte über einen „riesigen“, unbekannten Schmetterling. Es ist der Japanische Seidenspinner, der sich auch in unserer Region immer mehr ausbreitet, auch in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn. Er stammt ursprünglich aus Ostasien und ist einer der größten Schmetterlinge Mitteleuropas.  Mehr

Forschungsprojekt Wildbirne in der Region Niederbayern

Im Rahmen der Initiative Zukunftswald Bayern (IZW) starten im Frühjahr 2023 die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern und das Bayerische Amt für Waldgenetik ein zweijähriges Forschungsprojekt zur Wildbirne in der Region Niederbayern. Die Frucht ist hier beheimatet und bietet vielen Tieren und Insekten eine Lebensgrundlage. Sie gehört seit Jahrtausenden zu den Kulturpflanzen des Menschen. Doch ihr Vorkommen ist selten geworden. Das Projekt soll helfen, dies zu ändern. Die selten gewordene Baumart soll den Menschen nähergebracht werden, aber auch die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen. Denn schließlich sollen mit diesem Projekt der Waldnaturschutz, der Waldumbau sowie die Erhaltung forstlicher Genressourcen in Einklang gebracht werden.

Weiterführende Informationen zur Initiative Zukunftswald Bayern Externer Link

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Zu finden ist die Wildbirne an vereinzelten Standorten im Regierungsbezirk Niederbayern an südlich exponierten Donauleiten, auf den Kalkschotterstandorten der Isarauen und im Jura um Kelheim. Sie kommt in lichten Eichenwäldern vor, in Auwäldern und an Waldrändern und Hecken.
Ob es sich hierbei um „echte“ Wildbirnen „Pyrus pyraster“ handelt oder um verwilderte Kulturbirnen „Pyrus communis“, ist am Erscheinungsbild nicht sicher zu erkennen. Eine genetische Untersuchung und Zuordnung ist daher äußerst wichtig. Meist wurde sie auf warme, flachgründige Grenzstandorte zurückgedrängt. Verbreitet ist der Wildbirnbaum mit Ausnahme von skandinavischen Ländern in ganz Europa.
Mit dem Startschuss für das Wildbirnen-Projekt wird auch der erste Schritt an Maßnahmen eingeläutet. Zur Blütezeit werden die Wildbirnen kartiert, digital erfasst und ihr Aussehen und Standort beschrieben. Schließlich werden frische Blätter genommen, um anschließend eine genetische Untersuchung durchzuführen. Wenn die Wildbirnen identifiziert wurden, wird eine Beerntung und gezielte Vermehrung der an den jeweiligen Standort angepassten Wildbirnen vorgenommen. Im Rahmen des zwei Jahre dauernden Wildbirnenprojektes soll es fortlaufende öffentliche Informationen und Exkursionen und zum Abschluss auch ein Symposium mit der Präsentation der Ergebnisse geben.

Betreuer für das Wildbirnenprojekt

Tobias Schropp
AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen
Anton-Kreiner-Straße 1
94405 Landau a.d.Isar
Telefon: 09951 693-5453
Fax: 09951 693-5555
E-Mail: poststelle@aelf-lp.bayern.de
Judith Knitl
AELF Amberg-Neumarkt, Dienstsitz Amberg
Lechstraße 50
93057 Regensburg
Telefon: 0941 2083-2023
Fax: 0941 2083-1200
E-Mail: poststelle@aelf-na.bayern.de
Die Wildbirne kommt noch in Niederbayern vor.

Die heimische Wildbirne. Foto: Gregor Aas

Pünktlich zum Projektstart blüht die Wildbirne.

Ein blühender Wildbirnbaum. Foto: Tobias Schropp

Knospen an den Zweigen der Wildbirne.

Die ersten Knospen treiben aus. Foto: Tobias Schropp.

Die Wildbirne wird genetisch bestimmt.

Die Blätter werden als Proben genommen. Foto: Gregor Aas

Revitalisierung Bayerwaldbäche – Auen leben Zukunft

Bedeutende Abschnitte der meisten Bayerwaldbäche sind durch ehemalige standortfremde Aufforstungen stark fragmentiert. Ziel des Projekts ist, die Durchgängigkeit der Auwälder wiederherzustellen und damit die typischen Auenlebensräume wieder zu vernetzen.
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Ziel ist guter Erhaltungszustand
In einem Pilotprojekt soll dies zunächst an zwei Bachsystemen umgesetzt werden. Die Erlau als Zufluss der Donau und die Mitternacher Ohe als bedeutender Quellfluss der Ilz sind charakteristische Mittelgebirgsbäche des Bayerischen Waldes. Sie stellen eine typische, ökologisch wertvolle Verbundachse zwischen dem Inneren Bayerischen Wald und dem Donautal dar. Beide Gewässer sind als FFH-Gebiet ausgewiesen. Das Projekt ist daher eine Umsetzungsmaßnahme, die einen guten Erhaltungszustand der vorkommenden Schutzgüter sicherstellen soll.
Für Muscheln, Hühner und Unken
Neben den Au- und Leitenwäldern liegt ein besonderes Augenmerk auf Arten wie Flussperlmuschel, Gelbbauchunke, Haselhuhn, Fledermäuse und Totholzbewohnern. Nach Sturmereignissen und zunehmenden Borkenkäferbefall soll gleichzeitig auf eine naturnahe und klimagerechte Folgebestockung beraten und die Maßnahmen in engem Schulterschluss mit den Eigentümern und Nutzern, mit Kollegialverwaltungen und Kommunen und Verbänden umgesetzt werden.

Projektpartner sind neben den beteiligten AELF Regen und Passau die Naturschutzbehörden, der Forstbetrieb Bodenmais und der Landschaftspflegeverband Passau e.V. Der Markt Schönberg und die Stadt Waldkirchen sind aktive Projektgemeinden.

Liegendes Fichtentotholz über Bach in Fichtenwald

Foto: Ernst Lohberger

Blick auf ein Gewässer mit angrenzenden Baumarten der Weichholzaue

Foto: Ernst Lohberger

Bayernweites Pilotprojekt zum Auerhuhn-Monitoring

In den Hochlagen des Inneren Bayerischen Waldes wird künftig in regelmäßigen Abständen der Auerhuhn-Bestand inventarisiert. Die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern führt das Pilotprojekt 2021 im Arbergebiet durch.
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Personell unterstützt wird die Fachstelle dabei vom Naturpark Bayerischer Wald. Gleichzeitig werden die Aufnahmen der Ersterhebung für das Vogelschutzgebiet am Arber aus dem Jahr 2009 wiederholt. Hierbei wird das Verfahren getestet und im Anschluss auf die weiteren Vorkommensgebiete des Auerhuhns in Bayern ausgeweitet. Die Ergebnisse sollen aussagefähige Kennzahlen liefern, um einen möglichen Rückgang der Population und Veränderungen des Lebensraums rechtzeitig aufscheinend zu machen. Sie stellen zudem die Grundlage für das Gebietsmanagement in den Auerhuhn-Gebieten und für künftige Handlungsempfehlungen zum Erhalt der größten Raufußhuhn-Art Europas dar.
Mitarbeiter der Fachstelle Waldnaturschutz mit Auerhuhnfeder

Foto: Ernst Lohberger

Besucherlenkungsprojekt im Arbergebiet

Der Arber ist eines der bedeutendsten und meistbesuchten Erholungsgebiete im Bayerischen Wald.
Beobachtungen der jüngeren Vergangenheit zeigen eine besorgniserregende Zunahme verschiedenster Aktivitäten und Veranstaltungen vor allem im Bereich des Abenteuer-Tourismus.
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Zunehmender Tourismus

Bereits seit Jahrzehnten herrscht am Arber hoher Erholungsdruck durch Wanderer, Tourengeher, Skifahrer und Langläufer. Schneeschuh- und Tourenski-Wanderungen abseits von markierten und offiziell ausgewiesenen Wanderwegen, auch nachts mit Fackeln und anderen Leuchtmitteln, Ultra-Trails und Extrem-Mountainbiken sind einige Beispiele für einen zunehmenden Abenteuer-Tourismus.

Problem für das Auerhuhn

Das Arbergebiet ist gleichzeitig wichtiger Kernlebensraum des scheuen Auerhuhns. Gerade im Winter können die Tiere selbst geringfügige Störungen abseits der Wege kaum verkraften und kommen nicht selten dabei um oder sie werden so geschwächt, dass sie sich im Frühjahr nicht mehr erfolgreich fortpflanzen können.

Lösungsansatz

Durch eine verbesserte Besucherlenkung soll der Lebensraum des Auerhuhns gesichert werden. Dadurch wird gleichzeitig die Lebensgrundlage vieler anderer montaner Arten geschützt. Weitere vorgesehene Maßnahmen sind neben einer angepassten forstlichen Bewirtschaftung der Fichten-Hochlagenwälder intensive Information und Sensibilisierung der Besucher.

Unterstützer des Projekts
Initiiert wurde das Projekt vom Naturpark Bayerischer Wald, der Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern, der Unteren Naturschutzbehörde Regen und dem Bereich Forsten des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regen. Beteiligte Kooperationspartner sind die Bayerische Staatsforsten AöR mit dem Forstbetrieb Bodenmais, der Forstbetrieb Hohenzollern mit der Arber-Bergbahn, die Kommunen Bayerisch Eisenstein, Bodenmais, Drachselsried, Arnbruck, Lohberg, Lam und Arrach, die Tourismusverbände Arberland und Zellertal, der Naturpark Oberer Bayerischer Wald, Untere Naturschutzbehörde Cham, Untere Jagdbehörden Regen und Cham.

Freiwilliges Ökologisches Jahr

Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern
Freiwilliges Ökologisches Jahr

Waldkauz

Foto: Christoph Moning

Wir sind Einsatzstelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Dieses dauert von September bis August und bietet jeweils einem jungen Menschen Einblick in die Bereiche Wald und Forstwirtschaft, Pädagogik und Verwaltung, sowie Gelegenheit, sich einzubringen, zu orientieren und weiterzuentwickeln, und dabei ein festes Entgelt zu erhalten.  Mehr

Ehemalige Projekte

In beratender Funktion begleitet die Fachstelle z.B. die Revitalisierung von Mooren im Bayerischen Wald, die Bewirtschaftung von Grauerlenwäldern in den großen Flussauen sowie Aktionen des Nationalparks Bayerischer Wald zu Renaturierungen und Biodiversitätsprojekten.

Nistkastenprojekt Halsbandschnäpper an der Unteren Isar

Für 2022 ist ein Nistkastenprojekt für den Halsbandschnäpper an der Unteren Isar geplant. Halsbandschnäpper sind Höhlenbrüter. Sie sind daher auf das Vorhandensein von genügend Höhlenbäumen angewiesen.
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Nistkästen für den Halsbandschnäpper

Als Zugvogel kommen sie jedoch erst Ende April bis Anfang Mai aus ihrem Winterquartier zurück. Hier sind jedoch bereits die meisten natürlichen Höhlen durch Meisen und Stare besetzt. Um den Halsbandschnäpper bei der Suche nach geeigneten Höhlen zu unterstützen, werden entlang der Isar 100 spezielle Nistkästen im Auwald angebracht. Diese Nistkästen müssen jedoch jährlich im Herbst geöffnet werden und erst bei Ankunft der Halsbandschnäpper aus ihrem Winterquartier wieder verschlossen werden: So wird verhindert, dass frühbrütende Arten wie Stare und Meisen die Kästen bereits vor Ankunft der Halsbandschnäpper besetzt haben.

Zusammen an einem Strang ziehen

Es wird angestrebt, dass die Kästen im Staatswald, Kommunalwald und auch Privatwald entlang der Isar angebracht werden. Dadurch wird verbildlicht, dass alle drei Waldbesitzarten in Sachen Waldnaturschutz gemeinsam an einem Strang ziehen. Die örtlichen Naturschutzvereine und -verbände sind genauso beteiligt wie Kollegialbehörden.

LIFE Natur-Projekt „Flusserlebnis Isar“

Die Herausforderungen für den Erhalt und die Wiederherstellung ökologisch intakter Flüsse und Auen sind vielfältig und groß. Ziel des Projekts ist es die typischen Auenlebensräume wieder herzustellen und zu vernetzen.
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Mit gebündelten Kräften
Die Regierung von Niederbayern, Sachgebiet Naturschutz und das Wasserwirtschaftsamt Landshut haben ihre Kräfte gebündelt und an der Isar umfassende ökologische Planungen erarbeitet und größtenteils bereits umgesetzt. Schwerpunkt waren größere ökologische Wasserbaumaßnahmen, begleitet von Naturschutzmaßnahmen zur Wiesen- und Auwaldentwicklung. Die Ergebnisse zeigen, dass viele der Maßnahmen multifunktional für die Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und der Wasserrahmen-Richtlinie wirksam sind.
Unterstützung von Anfang an
Als Partner in der Projektsteuerungsgruppe begleitet die Fachstelle Waldnaturschutz Niederbayern am AELF Landau a.d.Isar-Pfarrkirchen das LIFE Projekt bereits von Anfang an intensiv. Die Fachstelle berät bei der Planung und Ausführungen der Waldumbau- und Waldnaturschutzmaßnahmen.
Realisierung der Pläne
Konkrete Umsetzungsmaßnahmen im Wald sind der Umbau dichter Auengebüsche zu gestuften Auwäldern, die Entwicklung und Optimierung standorttypischer Hart- und Weichholzauwälder und deren Neuschaffung sowie die Sanierung der für das Gebiet typischen Kopfweiden.

LIFE Natur-Projekt Flusserlebnis Isar - Wasserwirtschaftsamt Landshut Externer Link

Blick auf mehrere Alteichen auf einer freien Fläche

Foto: Tobias Schropp

Pflanzung von Eiche und Flatterulme in Wuchshüllen

Foto: Johannes Bongard

Pflanzung von Flatterulmen und Eichen in Wuchshüllen

Foto: Johannes Bongard